Kurzfassung:

Als Hauskirche oder Hausgemeinde bezeichnet man im Christentum Gruppen, die Gottesdienst eher integriert in ihren Lebensvollzug denn als gottesdienstliche Veranstaltung verstehen.

Sie pflegen Gemeinschaft in kleineren Gruppen, oft in Privathäusern. Hauskirchen können einzeln existieren oder Teil einer mehr oder weniger organisierten größeren Gemeinschaft sein. (Wikipedia)


Innerhalb eines Netzwerkes sind auch Großgottesdienste möglich.

Generiert werden HausGemeinden oft aus schon vorhandenen sozialen Beziehungen, so dass sie oft auch Freundeskreise sind.

Sie ersetzen nicht nur die Hauskreise, sondern sie sind vollständige Gemeinden an sich. Sie taufen, sie trauen, sie beerdigen, sie feiern Abendmahl.

In Zeiten des kirchlichen Geldmangels wird damit das teure „Hardcover Kirchenmodell“ durch ein „Smartcover Kirchenmodell“ ersetzt, ressourcenschonend und stressfrei. Fn 1

Es ist leichter theologischen Kompromissen mit dem Zeitgeist auszuweichen, da Geld, und damit verbunden eine bestimmte Mitgliederanzahl, keine Rolle spielt.



Ausführlicher:

Die Hausgemeinden führen alle kirchlichen Handlungen selbst durch. Sie sind also nicht als Ergänzung zur normalen Gemeinde gedacht. Eine Ergänzung führt zu einem Zeitproblem im Alltag.

Wie viel Zeit ist neben Beruf und Familie für Gemeinde ohne Stress einzurichten?

Innerhalb der Hausgemeinde treffen sich homogene soziale Gruppen, so dass der Gottesdienst quasi ein Treffen mit Freunden ist. So entstehen Lebensgemeinschaften / Essgemeinschaften nach dem Prinzip des Vorlebens des Glaubens im Alltag im Gegensatz zum „ex cathetra“ der meisten Gemeindeformen.

Gehen viele nicht jetzt schon lieber zu den Hauskreisen?

Nach Röm. 12 Vers 1 soll unser Leben unser vernünftiger Gottesdienst sein. Vorbild zählt! Lassen wir doch Menschen in unserem Haus und an unserem Tisch an unserem Leben teilnehmen.

Das ist entspannte Mission.


Sind denn das richtige Gemeinden?

Was ist denn eine richtige Gemeinde?

George Barna spricht – ganz herunter gebrochen in das Abstraktum – von Gemeinde als einer „Anhäufung von Christen“.


So einfach?

Gemeinde ist ein theologischer Begriff, der über die äußere organisatorische oder juristische Hülle erst einmal nichts aussagt.

Kirche / Gemeinde, griechisch "ekklesia" – "die Herausgerufenen", werden durch die Personen gebildet, die durch Ihre Hinwendung zu Jesus aus dieser Welt heraus ins Reich Gottes berufen wurden.

Ob die Kirche / Gemeinde eine Vereinsstruktur mit vielen Arbeitszweigen aufweist oder eine Tischgemeinschaft oder eine wie auch sonst geartete Lebensgemeinschaft ist, spielt also für den Gemeindebegriff keine Rolle.

Wo Christen verbindlich zusammenkommen, da ist Kirche, unabhängig davon, ob eine juristische Hülle (Verein, Körperschaft des öffentl. Rechts) vorliegt oder sie innerhalb privater Lebensvollzüge stattfindet.

Nicht die äußere Hülle bestimmt also den Gemeindebegriff.

Die äußere Hülle bestimmt aber den Ressourcenaufwand.

Die Kirche an sich hat keine eigene Heilsbedeutung. Das Heil liegt allein in Jesus Christus. Solus Christus!


Und: Gemeinde im privaten Umfeld ist einfach schön!

Jede HausGemeinde wird ihr eigenes Profil haben, wie auch jede Familie Ihr eigenes Profil hat.


Muss denn ein Netzwerk unbedingt sein? Wir können doch einfach „frei“ sein.

Wolfgang Simpson spricht von einer Apostolischen Linie, die in das Netzwerk hineinwirken muss – also einem modernen Paulus.

Der apostolische Dienst ist einer der 5 Dienstgaben im Neuen Testament.

So kann theologische Betreuung im Rahmen des Kanons der Bibel und der altkirchlichen Bekenntnisse stattfinden.

Aber auch Coaching und direkte Hilfe im Alltag der Gemeinde kann generiert werden, z.B. eine schwierige Beerdigung, die eine erfahrene Person durchführen sollte.


Fußnoten:


Fn 1:  Hardcoverkirchenmodell / Smardcoverkirchenmodell:   Das Begriffspaar wurde geprägt von Prof. theol. Harald Jung u. Dipl. theol. Karl J. Möckel