Ein Zeugnis:


In Sachsen im Sozialismus, in dem ich aufwuchs, war das Christsein nicht gerne gesehen. Man überlegte es sich also lieber zweimal, ob man sich öffentlich dazu bekannte. Meine fromme Verwandtschaft lebte mir dieses aber vor, so dass ich konfirmiert wurde und mich auch als Bausoldat mustern ließ. In einem Seelsorgegesprächs vor der Musterung als Bausoldat habe ich Jesus bewußt mein Leben übergeben.


Meinen "Traumberuf" als Lokführer konnte ich kurze Zeit später aus gesundheitlichem Grunde nicht mehr ausüben. Immer öfter hatte ich aber in dieser Zeit den Gedanken, dass ich Pfarrer werden soll. Ich konnte diesem Gedanken nicht mehr ausweichen und das obwohl ich wusste, dass ich ein Einfamilienhaus, was ich hätte geschenkt bekommen können, dann nicht annehmen kann, da das verschenkende Ehepaar meinen Einzug in dieses Haus wollte.

Nach mehreren Gesprächen und Führungen Gottes war dann klar, die Berufung gilt.

Nun folgeten mehrere Praktika: Behindertendorf, Jugendarbeit, Praktikant in einem Pfarrhaus.


Danach die Zeit als Bausoldat, während der ich vmtl. die schönsten Gottesdienste meines bisherigen Lebens erlebte.


Schon während meiner Studienzeit an der Uni in Leipzig gab es eine Hauskirchenbewegung in den Jahren kurz nach der Wende. Wir trafen uns im Wohnzimmer mit ca. 25 Leuten. Inspiriert war dies damals von der Hauskirchenbewegung in England.

Sowohl in England als auch in Deutschland ebbte diese Bewegung aber schnell ab. Aus den Hausgemeinden sollten "Richtige Gemeinden" ( ?? ) werden, was in den meisten Fällen nicht generiert werden konnte.


In meinen Tagebuch aus dieser Zeit steht: "Evangelist für Hauskirchen mit Bezahlung aus Zehntem". Warum nur ging dieser Satz in meinem Alltag dann so schnell verloren?

Zwischenzeitlich kann ich durch eine eigene Firma finanziell unabhängig leben und mich dem Hauskirchenmodell als Dienst für Jesus widmen.


Der Weg dazwischen war schwer. Ich konnte aber die Erfahrung machen, dass Gemeinde auch ohne Stress und Geldmangel geht, was ich jahrelang erlebt habe.

Ich wurde also auch durch faktische "Überzeugung" von Jesus geführt. An der Grenze meiner Gesundheit angekommen, musste ich umdenken. 3 "Wilde Ehen" in der Gemeinde, die ich nicht länger "decken" wollte und zu einer Austrittswelle führten, waren dann der konkrete Anlass.


Es war leidvoll, die Kapelle zu räumen, das Kreuz von der Wand zu nehmen und den Altar zu entfernen.  Noch heute besitze ich die Schlüsseltasche der ehemaligen Kapelle.


Später mehr! Ihr Karl J. Möckel